Montag, 24. März 2014
Frühlingsgefühle


Ja, er lebt noch! Ich führe aktive Wiederbelebungsmaßnahmen an meinem Blog durch. Zuerst gibt es deshalb einen kleinen Überblick, was in letzter Zeit so alles passiert ist.
(Nur am Rande: Hat irgendwer den März gesehen? Der ist irgendwie so schnell an mir vorbeigehuscht;)

Meine Besucher:

In diesem Monat war ich definitiv nicht alleine. Ich glaube ich zeichne ganz alleine Verantwortung dafür, dass die ungarische Touristenstatistik für März einen Sprung nach oben macht. Dabei haben mir alle meine Lieben ein paar schöne Erinnerungen dagelassen. Von Isi habe ich nicht nur ein großzügiges Fresspaket aud Dt bekomen. Es gab sogar noch ein paar gratis Grippeviren obendrauf :D Aber umsomehr freue ich mich auf Ostern, wenn wir dann das geplante Tanzprogramm nachholen.
Meine Ruhrpott Crew hat mir in Budapest ihr grenzenloses Vertrauen bewiesen, indem sie sich meinen Fähigkeiten als Reiseführer anvertraut hat:


Das ganze bei frühlingshaften Regenschauern, die uns ein sanftes Lüftchen ins Gesicht geweht hat. Herrlich!

Wir hatten sogar das Vergnügen am ungarischen Nationalfeiertag (15.03) in der Hauptstadt zu sein und ich hatte fast schon Mitleid mit den Nazis, die bei diesem Sauwetter durch die Stadt marschieren mussten.(Es gibt traditionell immer politische Demonstrationen an dem Tag. Nur haben diesesmal wahrscheinlich alle vernunftbegabten, politisch engangierten Menschen im Trockenen demonstriert).

Ein riesengroßes KÖSZÖNÖM an Isi, Anke, Katja und Maria dafür, dass ihr weder Wege noch Wetterlagen gescheut habt um zu mir zu kommen!!!





Meine Fernsehrkarierre:

Anfang des Monats hat dei Caritas Foundation eine Anfrage einer deutschen Produktionsfirma bekommen, ob sie in Alsószentmárton (ein anderes Zigeunerdorf, das wir betreuen) eine Doku über tratitionelles Zigeuneressen drehen können. Die Firma produziert u.a Shows für ZDF, ARD und WDR. Meine Aufgabe bei der ganzen Sache ist die Vermittlung zwischen den Fernsehleuten und den Beteiligten vor Ort. Meine Begeisterung darüber, dass ich mich bei dem Projekt irgendwie einbringen kann, hat einen kleinen Dämpfer erlebt, nachdem ich gemerkt habe, dass einige Menschen hier keine Kameras mögen und Geld wie überall auf Gottes lieber Erde ein äußerst leidiges Thema ist.
Drückt mir die Daumen, dass jetzt auf der Zielgeraden alles klappt. Der Plan ist, dass das Fernsehteam diesen Freitag kommt. Wenn ich weiß, wann und wo das ganze ausgestrahlt wird, sag ich euch natürlich Bescheid.

Meine zwei linken Füße

wir haben seit diesem Monat einen Tanzlehrer für unsere Tanoda gewinnen können. Jetzt gibt es einmal die Woche professionellen Tanzuterricht in Zigeunertanz. Viele der Kinder bringen schon ein gewisses Können mit, weil sie sich hier und da etwas abgeschaut haben. Aber umso schöner ist es, dass sie jetzt die Möglichkeit haben, diese Kunst richtig zu lernen.
Wir haben zwei Gruppen: die Kleinen und die Großen. Mit letzteren will unser Lehrer im Sommer auf einem kleinen Festival hier in der Nähe auftreten. Und jetzt ratet mal, wer da auch mitmachen darf?
Richtig, nach einem halben Jahr intensiver Nachhilfe in Sachen Rytmus, wurde ich für gut genug befunden mich an "seitwärts-Drehung-1,2,3" zu probieren. In einen Tanzkurs für Standardtänze habe ich es bis zum heutigen Tage ja noch nicht geschafft, aber dafür klappt das Fingerschnipsen inzwischen ganz gut.

Meine Kiddies:





"Meine" Kinder hier wachsen und gedeihen und ich fühle mich geehrt weil ich für eine Handvoll von ihnen jetzt ganz offiziell Mentor sein darf. Das heißt ich bin verantwortlich für die Beziehung zwischen Schüler-Schule-Eltern. Sollte es Probleme geben können sich Eltern, Lehrer oder die Kinder an mich wenden, wenn die Kommunikation untereinander nicht mehr klappt. Mit den älteren von meinen Mentor-Kids werde ich außerdem sog. Orientierungstage machen. Das soll ihen bei der Wahl der weiterführenden Schule bzw. der Berufswahl helfen. Zudem über wir schon mal wie man Bewerbungen schreibt etc.
Das ist wirklich spannend. Sogar der dazugehörige Papierkram hat einen gewissen Unterhaltungsfaktor. Vor allem weil mein Ungarisch dem muttersprachlichen Leser immer noch eine gewisse Fantasie abverlangt. Aber diese Sprache mit ihrer rätselhaften Syntax reizt ja geradezu zur kreativen Auslegung selbiger.
Apropos @ Frank: ich kann das lange Wort aus meinem letzten Beitrag leider nicht übersetzten. Ein Ungar hat versucht mir auf Englisch zu erklären, was es bedeutet und nachdem er mit 5 Relativsätzen immer noch nicht alle Wortteile übersetzen konnte, haben wir es gut sein lassen. Ich merke gerade aber auch selbst, wie schwer es sein kann, Kuriositäten aus seiner Muttersprache anderen zu erklären. Ich gebe hier auch Deutsch Unterricht und muss zugeben: diese Artikel sind wirklich gemein!

Mein Ausblick auf die nächsten Wochen

Sonne!!!
Und was man hier bei schönem Wetter ganz toll machen kann: Wandern. Hier ein kleiner Vorgeschmack:
sieht fast aus wie am Bodensee ;)


Alles alles Liebe aus Magyarmeckse!!!