Donnerstag, 12. September 2013
Fotiiiis!
So ich habe es endlich geschafft mir ein paar schöne Fotos zu besorgen und habe jetzt auch mal die Zeit gefunden sie hochzuladen:

Ich werde einfach mal wieder mit dem Essen anfangen, weil es nie langweilig wird. Seit ich hier bin, stand täglich etwas auf dem Tisch, was erst einmal kritisch beäugt, dann vorsichtig gekostet und je nach dem, mit Genuss oder viel Überwindung verspeist wurde.
Mein absolutes Highlight war allerdings diese süße Obstsuppe (Gyümölcsleves - gesprochen Djümöltschläväsch), die man kalt als Vorspeise serviert bekommt. Schmeckt wie kalter Glühwein mit Sahne ;)
Gyümölcsleves (Suppe mal anders)


Und hier sind dann noch ein paar allgemeine Fotos von Monoszló unseren Freizeitaktivitäten etc...
Viel Spaß damit !

Meine Mitstreiter

Große Pause!!!
Na neidisch?
Pörklöt (sieht aus wie Gulasch, schmeckt wie Gulasch, ist aber kein Gulasch)
Pörklet: sieht aus wie Gulasch, schmeckt wie Gulasch, IST aber kein Gulasch!
Pause!
Pause...juhu!
Monoszló 2
Monozsló: hier steppt der Bär!
Monoszló 1
...und das ist unsere Jugendherberge...scherz ;)



Mittwoch, 11. September 2013
Der erste Gipfel
Bevor ich zu Bett gehe, muss ich euch unbedingt von meinem ersten richtigen Erfolgserlebnis mit der ungarischen Sprache erzählen. Wir waren heute in einem nahegelegenen Restaurant essen und ich habe es geschafft, eine fehlerfreie Bestellung zu machen, auf Rückfragen zu antworten, ein Lob über das sehr leckere Essen zu äußern und Trinkgeld zu geben (was mit dem ungarischen Geld und den dazugehörigen Zahlwörtern gar nicht so einfach war!).
Ich habe quasi den ersten Gipfel auf dem Weg zu dieser eigenwilligen Sprache erklommen und werde dies hiermit für die Nachwelt festhalten ;)
Guts Nächtle
Sarah



Sonntag, 8. September 2013
Von einem Lichtlein und viel Wein
Jó ejt!
Nach fünf Tagen Powerlearning sind meine Mitstreiter hier in Monoszló von einer, mir natürlich völlig unbegreiflichen ;) Trägheit ergriffen worden. Deshalb fühle ich mich gerade wieder einmal bemüßigt, mich meinen treuen Lesern zu widmen.
Es ist zwar viel passiert, aber eigentlich wollte ich euch nicht mit Geschichten über Lagerfeuer, Trinkspiele u.ä. langweilen. Stattdessen werde ich euch von einem Lichtlein berichten, das mir heute Morgen aufging. Besagtes Lichtlein erhellte mir den Zusammenhang zwischen Höflichkeit und Sprachkenntnis.

In unserer gemütlichen Jugendherberge werden wir von zwei herzensguten älteren Damen bekocht und bemuttert, die uns auch jeden Wunsch erfüllen, sofern wir ihn auf Ungarisch äußern können.
Einige von uns verspürten das Verlangen nach einer Kanne Tee und so ging ich mit der Teekanne und meinem dürftigem Ungarisch bewaffnet in die Küche und stammelte etwas, was sinngemäß wahrscheinlich so viel bedeutete wie „ Wir Tee wollen. Danke!“ (Mir war leider das richtige Wort für Bitte entfallen, da es im Ungarischen grob geschätzt 20 Wörter dafür gibt).
In diesem Moment habe ich mich doch etwas unwohl gefühlt, weil ich in Deutschland niemals auf die Idee käme, einer alten Frau eine Teekanne unter die Nase zu halten und Tee zu „wollen“. Ich würde mich demütigst danach erkundigen, ob sie die Liebenswürdigkeit besäße, mir eine Kanne Tee zuzubereiten und würde sie wissen lassen, dass ich ihr in diesem Falle zu großem Dank verpflichtet wäre.
Und als mir dieser Gedanke so im Kopf herumging, habe ich mich daran erinnert, dass ich in meinem Nebenjob als Schuhverkäuferin auch ab und an ausländische Kunden hatte, die zu mir sagten „Du Schuh holen“ oder „Schuhe nix gutt“. Ich glaube auch, dass ich mich manchmal über diese unhöfliche Anrede geärgert habe. Wahrscheinlich habe ich einfach noch nie aktiv darüber nachgedacht, dass es gar nicht so einfach ist, höflich zu sein, wenn man die Sprache nicht spricht und man deshalb automatisch anders wirkt, als man eigentlich möchte...
Ja, man merkt vielleicht, dass der ungarische Wein und die späte Stunde eine wahre Philosophin aus mir machen;)

Wo ich schon mal bei dem Wein bin, muss ich aber doch noch eine Sache erzählen:
Wir sind hier in einem Weingebiet, wo fast jeder kleine Bauer seine eigenen Reben hat, deshalb trifft man hier auch ab und an ein "borház" (Weinhaus. Wichtige Vokabel!) an. Meistens stehen dann in irgendeinem Schuppen oder Keller ein paar Fässer Wein und irgendwo ein Ständer mit gebrauchten aber gereinigten PET-Wasserflaschen. Nun darf man sich also eine solche 1,5 Liter Flasche nehmen, sie mit Wein füllen und bezahlen. Nicht nur, dass damit sehr umweltbewusst die Flaschen recycelt werden, nein, man hat außerdem keine nervigen Korken, keine schweren Glasflaschen und der Wein schmeckt trotzdem. Finde ich super !!! Und die Ungarn auch, die kommen nämlich sogar mit eigenen Kanistern in besagte Weinhäuser.

Zum Abschluss möchte ich mich außerdem auch mal lobend über die ungarische Küche äußern. Die letzten Tage wurden wir nämlich mit verschiedenen ungarischen Spezialitäten verwöhnt, die allesamt sehr lecker waren und teilweise auch ohne Mayonnaise auskamen. Es kursiert aber inzwischen ein kleiner Insiderwitz über die ungarische Affinität zu diesem Ei-Öl-Gemisch: Wie isst ein Ungar sein Müsli?
Mayonnaise mit Salami und Haferflocken.
Jammi!

Gute Nacht und ein liebes Drückerchen an alle, die sich angesprochen fühlen!

Sarah



Donnerstag, 5. September 2013
Die Augenzeugen
Hallo zusammen,
ich habe gerade wieder einmal ein paar Minuten Zeit und versuche Fotos von gestern Abend hochzuladen. Wir waren nach dem Sprachkurs auf einem nahegelegenen Hügel/Berg, von dem aus man eine traumhaft schöne Aussicht hat. Der Plattensee und die umliegenden Hügelketten im Sonnenuntergang waren wirklich sehr schön!
Auf Ungarisch heißen die Hügel "Augenzeugen" und haben schon so manchen Schreiberling zu poetischen Ergüssen angeregt.
Sziasztok!

Sarah
PS: Auf die Fotos müsst ihr leider noch ein bisschen warten. Die Technik streikt und ich muss erst mal Jemanden finden, der sich damit auskennt...
Und hier sind sie:




Ich bin leider keine gute Fotographin, aber ich werde mir die Tage auch noch Fotos von den anderen besorgen, dann sich ich noch ein paar schöne für euch. Ich weiß ja, wies aussieht ;)



Montag, 2. September 2013
Straßendeko auf ungarisch
also meine Lieben, ich bin gestern gut in Budapest angekommen...wenn auch zu sehr später Stunde. Das erste was ich nun von meiner neuen Wahlheimat weiß, ist, dass Zebrastreifen hier lediglich einen dekorativen Zweck erfüllen. Wer, wie ich, dumm und naiv, denkt, man könnte mit einem Koffer, einer Sporttasche und einem Rucksack einfach so die Straße blockieren, hat sich getäuscht. So wurde in Budapest bereits ein Hupkonzert zu meinen Ehren veranstaltet.
Dannach jedoch hatte ich das Privileg in einer traumhaft schönen Altbauwohnung im Zentrum schlafen zu dürfen (auch wenn ich davon nur ca. 3 Stunden gebrauch gemacht habe) und habe schließlich heute die anderen Freiwilligen kennengelernt. Es sind erstaunlich viele Deutsche dabei, aber auch ein eine Französin, die sich mit mir das Zimmer teilt und seither wohl oder übel die grammatischen Karlauer meines Schulfranzösisch über sich ergehen lassen muss.(Zur Erklärung: Wir sind heute Mittag von Budapest nach Monoszló gefahren, einem kleinen Dorf am Balaton, und haben hier einen 10tägigen Intensivsprachkurs).
Eine weitere interessante Tatsache, die mir aufgefallen ist, betrift das ungarische Essen. Das Lieblingsgewürz scheint nicht Paprika zu sein, sondern Mayonnaise. Zum Mittagessen gab es nämlich die ironische Version eines "Salates", sprich, ein paar verirrte Karottenstückchen wurden in Mayo ertränkt und zum Abendessen stand auf jedem Tisch, wie bei uns der Salzstreuer, ein Schälchen mit Mayo. Aber damit noch nicht genug für die schlanke Linie. Man hat mich schon vorgewarnt, dass hier der Grundsatz gilt: Alles was frittiert werden kann, wird auch frittiert. Und tatsächlich fand sich vorhin auf meinem Teller ein frittiertes Blumenkohlröschen im Dialog mit frittierter Zuccini an einem Spiegel von (wer hätte es gedacht) Mayonnaise.
Aber damit genug zum Essen.
Ich werde mich jetzt einem kleinen Verdauungsspaziergang anschließen, um das Dorf mit seinen sage und schreibe 18 Einwohnern kennenzulernen.
Szia!
Sarah