Montag, 2. September 2013
Straßendeko auf ungarisch
also meine Lieben, ich bin gestern gut in Budapest angekommen...wenn auch zu sehr später Stunde. Das erste was ich nun von meiner neuen Wahlheimat weiß, ist, dass Zebrastreifen hier lediglich einen dekorativen Zweck erfüllen. Wer, wie ich, dumm und naiv, denkt, man könnte mit einem Koffer, einer Sporttasche und einem Rucksack einfach so die Straße blockieren, hat sich getäuscht. So wurde in Budapest bereits ein Hupkonzert zu meinen Ehren veranstaltet.
Dannach jedoch hatte ich das Privileg in einer traumhaft schönen Altbauwohnung im Zentrum schlafen zu dürfen (auch wenn ich davon nur ca. 3 Stunden gebrauch gemacht habe) und habe schließlich heute die anderen Freiwilligen kennengelernt. Es sind erstaunlich viele Deutsche dabei, aber auch ein eine Französin, die sich mit mir das Zimmer teilt und seither wohl oder übel die grammatischen Karlauer meines Schulfranzösisch über sich ergehen lassen muss.(Zur Erklärung: Wir sind heute Mittag von Budapest nach Monoszló gefahren, einem kleinen Dorf am Balaton, und haben hier einen 10tägigen Intensivsprachkurs).
Eine weitere interessante Tatsache, die mir aufgefallen ist, betrift das ungarische Essen. Das Lieblingsgewürz scheint nicht Paprika zu sein, sondern Mayonnaise. Zum Mittagessen gab es nämlich die ironische Version eines "Salates", sprich, ein paar verirrte Karottenstückchen wurden in Mayo ertränkt und zum Abendessen stand auf jedem Tisch, wie bei uns der Salzstreuer, ein Schälchen mit Mayo. Aber damit noch nicht genug für die schlanke Linie. Man hat mich schon vorgewarnt, dass hier der Grundsatz gilt: Alles was frittiert werden kann, wird auch frittiert. Und tatsächlich fand sich vorhin auf meinem Teller ein frittiertes Blumenkohlröschen im Dialog mit frittierter Zuccini an einem Spiegel von (wer hätte es gedacht) Mayonnaise.
Aber damit genug zum Essen.
Ich werde mich jetzt einem kleinen Verdauungsspaziergang anschließen, um das Dorf mit seinen sage und schreibe 18 Einwohnern kennenzulernen.
Szia!
Sarah